Tricktraining für Hunde
Teil 2
Nachdem Sie und Ihr Hund den Spaß am Clicker entdeckt haben, kann es nun an die ersten Tricks gehen! Bisher war jedes neue Verhalten an der Kiste "richtig". Jetzt haben wir ein bestimmtes Verhalten im Kopf, das der Hund zeigen soll. Wie machen wir ihm das begreiflich? Indem wir uns dahin vorarbeiten, vom Groben zum Feinen sozusagen. Nehmen wir als Beispiel unseren ersten Trick: den Handtouch.
Handtouch
Ziel: Der Hund stupst mit der Nase Ihre Faust / Finger an.
Strecken Sie die Faust – bei kleinen oder schüchternen Hunden zwei Finger – mit dem Handrücken zum Hund seitlich aus, so dass er die Hand leicht erreichen kann. Nicht auf ihn zu bewegen! Neugierig, wie unsere Hunde sind, wird er sich die Hand anschauen wollen, ob vielleicht etwas Gutes darin steckt. Stupst er dabei zufällig beim ersten Mal die Hand an – Click und Belohnung (erst nach dem Click zur Belohnung greifen!).
Zwischenschritte: Guckt der Hund die Hand nur leicht verwundert an, clicken Sie dieses Interesse an der Hand. Hund schaut die Hand an – Click und Belohnung! Geht der Hund einen Schritt auf die Hand zu, streckt die Nase in Richtung Hand etc., belohnen Sie auch das. Jedes Verhalten in Richtung Ihrer Hand wird belohnt. Dann steigern Sie schrittchenweise die Schwierigkeit: Nun gibt es den Click nur noch für eine deutliche Bewegung in Richtung der Hand etc. so lange, bis die Hundenase Ihre Hand anstupst.
Stellen Sie sich das Prinzip ungefähr so vor wie Topfschlagen!
Click bedeutet warm, richtige Richtung.
Kein Click bedeutet kalt, die Richtung lohnt sich nicht.
Praktischer Nutzen: Der Handtouch eignet sich wunderbar dafür, den Hund zu positionieren, ohne an ihm herumzuzerren. Er soll im Restaurant auf die andere Seite Ihres Stuhls, im Bus ein Stück beiseite, auf dem engen Weg an den Wegrand – mit dem Handtouch können Sie ihm ganz genau sagen, wo er hin soll!
Spiel: Ein tolles Spiel auf Basis des Handtouchs ist "Pingpong". Lassen Sie den Hund zwischen sich hin und her laufen, von Handtouch zu Handtouch! Vor allem Kindern macht das großen Spaß (und es ist ein "sicheres Spielen" mit dem Hund). Beginnen Sie in geringer Entfernung und rücken Sie dann langsam immer weiter auseinander. Geben Sie Kindern aber lieber keinen Clicker in die Hand, es reicht auch, wenn sie ein Leckerli aus der Hand fallen lassen.
Einparken
Ziel: Der Hund setzt sich zwischen Ihre Füße.
Dazu sollte Ihr Vierbeiner schon ein "Sitz" können. Stellen Sie sich mit weit gespreizten Beinen hin und locken Sie Ihren Hund mit Futter in der Hand zwischen Ihre Füße. Das ist vielen Hunden ein wenig unheimlich, deshalb dürfen Sie hier ruhig ein bisschen mit dem "Wurstzipfel winken". Geben Sie Ihr Signal für "Sitz". Sobald der Hundepo den Boden berührt, Click und er bekommt das Leckerli!
Zwischenschritte: Üben Sie zunächst das "Sitz" in verschiedenen Positionen. Viele Hunde haben "Sitz" nur so gelernt: Mensch steht frontal vor mir, hebt den Zeigefinger, beugt sich leicht vor und sagt "Sitz". Soll er sich zwischen Ihre Füße setzen, fehlt der größte Teil davon, und er versteht Sie nicht! Bringen Sie ihm also mit Hilfe des Clickers erst einmal in kleinen Schritten bei, was "Sitz" wirklich heißt, nämlich: Setz dich, wenn ich "Sitz" sage – egal ob ich liege, mit dem Rücken zu dir stehe oder Polka tanze (nur für sehr Fortgeschrittene ;-) ).
Praktischer Nutzen: Einparken ist eine wunderbare Möglichkeit, Ihrem Hund Sicherheit zu geben und ihn gleichzeitig "aus dem Weg" zu halten, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln. In einer Situation, die ihm nicht geheuer ist, etwa in einer Gondel beim Wandern oder wenn ein besonders lautes Fahrzeug vorbeifährt, findet er so bei Ihnen Schutz.
Spiel: Mehrere Personen (die groß genug sein sollten …) stellen sich hintereinander auf wie beim Bockspringen. Der Hinterste in der Reihe lässt den Hund einparken, belohnt ihn, schickt ihn weiter zum Nächsten und so fort.
Viel Vergnügen!