Warum Hunde keine Wölfe sind
Wie etwas „in freier Natur“ geschieht, wird gern als Begründung dafür herangezogen, dass dieses oder jenes artgerecht sei, beispielsweise in der Ernährung. Schauen wir einmal genauer hin!
Was bedeutet "artgerecht"?
Der natürliche Lebensraum des Hundes ist beim Menschen, im Haus, auf dem Hof, in unserer Nähe. Das ist eine Folge der Domestikation: Leben passt sich immer bestmöglich an. "Domestikation" ist im Grunde nur die natürliche Anpassung an ein bestimmtes Lebensumfeld. Auch verwilderte Hunde verwandeln sich nicht in Wölfe zurück und jagen nicht im Rudel Hirsche — sie bleiben in lockeren Gruppen in der Nähe menschlicher Siedlungen. Das ist ihre "Art".
Hunde und Wölfe unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen und Verhalten, sondern auch in ihren Bedürfnissen. Der Wolf ist zum Beispiel starken Witterungseinflüssen ausgesetzt und muss riesige Strecken zurücklegen um zu überleben. Ein Großteil der Wölfe wird nicht älter als 5 oder 6 Jahre.
Der Hund wird von uns gefüttert, beschützt und medizinisch versorgt und erreicht so i.d.R. ein höheres Alter als ein Wolf in freier Wildbahn. Unsere Haushunde haben es im Winter schön warm und bekommen täglich ihr Futter angeboten, ohne dass sie dafür selbst auf „auf die Jagd“ gehen müssen. Sie sind geimpft und entwurmt und wenn ihnen etwas fehlt, können wir sie zum Tierarzt bringen.
Die Lebensbedingungen eines Hundes unterscheiden sich also sehr von denen eines Wolfes. Dem sollte natürlich auch die Ernährung Rechnung tragen. Am Thema "Kohlenhydrate" in der Hundeernährung, scheiden sich bekanntlich die Geister.
Das Lebensumfeld in unserer modernen Welt fordert von Hunden große geistige Leistungsfähigkeit und starke „Nerven“. Dafür braucht das Gehirn u.a. Kohlenhydrate. Hunde sind an eine stärkereiche Nahrung angepasst, ähnlich wie auch wir Menschen. Das ist eine Anpassung an die Änderung unserer eigenen Ernährung vor vielen Jahrtausenden, vom Jagen und Sammeln, hin zum Ackerbau. In der Folge hatten wir mehr Feldfrüchte übrig, die dann unsere Hunde auch zu fressen bekamen.
Wie der Wolf, so ist auch der Hund kein reiner Fleischfresser. Frisches Fleisch ergänzt durch Gemüse, Obst, Calciumlieferanten wie Geflügelweichknochen und geeignete Zusätze, etwa hochwertiges Öl, Seealgen als Jodlieferant usw. sind die Komponenten für eine ausgewogene und frische Hundemahlzeit.
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